Zinfandel

Der Überlieferung nach wurde der Zinfandel 1825 unter dem Namen Zierfandler von dem Rebschulbesitzer George Gibbs aus Long Island unter dem Namen Zierfandler in die USA eingeführt, wo er dann als Zinfandel bekannt wurde. Bevor der Zinfandel vor allem in Kalifornien angebaut wurde, wurde die Rebsorte hauptsächlich als Tafeltraube verwendet. Ab den 1960er Jahren begann die Suche nach dem europäischen Ursprung der beliebten Rotweinsorte. Auf einer Italienreise fiel der Primitivo dem amerikanischen Pflanzenpathologen Austin Goheen auf, der ihn zu Vergleichszwecken mit nach Kalifornien nahm. Doch erst 40 Jahre später gelang es Carole Meredith, Professorin für Oenologie in Davis, die Identität auch auf molekularbiologischer Ebene festzustellen.

Aufgrund der Nähe zu Italien und der Vorliebe der Deutschen für italienischen Wein, ist uns diese Rebsorte bei uns vor allem als Primitivo bekannt. Sie gehört zu den frühreifen Rotweinsorten, gedeiht auf flachgründigen Böden und ist anfällig für Graufäule (Botrytis). Italienische Primitivo-Winzer vermarkten den Primitivo aus Marketinggründen teilweise sogar unter dem bekannteren Namen Zinfandel. In Kroatien ist der Zinfandel auch als Tribidrag oder Crljenak Kaštelanski bekannt. Nach der ampelographischen Regel wird eine Sorte nach dem ältesten verwendeten Namen benannt, weshalb die ursprünglich aus Kroatien stammende Rebsorte in der Rebsortenbibel „Wine Grapes“ als Tribidrag bezeichnet wird.

Das bekannteste italienische Anbaugebiet für Primitivo ist Manduria in der Region Apulien. Dort soll der Primitivo bereits 1799 von dem Priester und Hobbybotaniker Francesco Filippo Indellicati erwähnt worden sein. Er entdeckte die seltene, sehr früh reifende Rebe zufällig in seinem Weinberg. Er gab ihr den Namen „Primativo“ oder „Primaticcio“, abgeleitet vom lateinischen Wort „primatius“, der „zuerst Reifende“.

Die Zinfandel-Weine zeichnen sich durch eine charakteristische Würze und Aromen aus, die an Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer und dunkle Waldfrüchte erinnern.