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Banyuls ist der äußerste Süden Frankreichs, nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, direkt am Mittelmeer gelegen. Die Ausläufer der im Hintergrund ständig präsenten Pyrenäen bestehen aus reinem Schiefer. Die bergige Landschaft ist von tiefen steilen Tälern durchzogen. In einem dieser Täler liegt Puig del Mas, die Heimat von Jean-François Deu. Man kann sich gut vorstellen, dass seine Vorfahren vom nicht immer legalen ?Kleinen Grenzverkehr? gelebt haben, aber das ist nicht überliefert. Jean-François ist ein etwas kautziger Typ, im ersten Kontakt wirkt er fast etwas unfreundlich und verschlossen. Doch spätestens bei der ersten Weinberg-begehung taut er auf und gibt etwas von der Leidenschaft preis, die ein Mensch sicher braucht, um unter solchen Bedingungen biologischen Anbau zu praktizieren. Die Lage der Weinberge ist traumhaft, fast von jeder Stelle aus hat man sowohl Pyrenäen als auch den lieblichen Küstenstreifen unten am Meer im Blickfeld. Die einzelnen Parzellen sind über Jahrhunderte trocken gemauert von Schiefer eingefasst, ein ausgeklügeltes diagonales Grabensystem verhindert Erosion. Die UNESCO hat die Weinberge von Banyuls zum Weltkulturerbe ernannt. Im Weinberg sengt die Sonne gnadenlos an mehr als 300 Tagen im Jahr, dazu pfeift oft noch ein trockener Wind von den Bergen herunter. Die dunklen Steine und die fast unwegsam steilen Lagen tun ein Übriges, hier arbeitet man am besten früh morgens oder am Abend, und auch dann ist die Weinbergsarbeit noch Plackerei. Eine Mühsal, die sich die meisten Winzer der Region nur noch selten antun, der Hubschrauber und der Segen moderner Agrochemie sind an ihre Stelle getreten.
Jean-François hat sozusagen das krasse Gegenteil gewählt, seine wichtigste Hilfskraft ist ein wohlerzogenes Maultier, aber in den echten Steillagen helfen nur Rückenspritze und solide Bergstiefel. Das Maultier ist übrigens auch im Namen der Domaine verewigt, Traginer heißt Muli auf katalanisch, und die Menschen hier am Ende Frankreichs legen großen Wert auf ihre kulturelle Eigenständigkeit. Dabei ist Herr Deu (katalanisch für Gott, aber das ist ihm nicht zu Kopf gestiegen...) alles andere als ein Hinterwäldler. Hier mit Wein wirklich Geld zu verdienen, ist fast unmöglich. Das kommt eher aus den Computerprogrammen, die er nebenher schreibt. Mit ihnen arbeiten viele große Kliniken in der Region. Die Weine der Region sind unter zwei Appellationen zusammengefasst Banyuls für die traditionellen Süßweine, Collioure (im übrigen ein touristisches Kleinod) für durchgegorene trockene Weine. Gemeinsam ist den Weinen ihre enorme Konzentration. Auf dem steinigen Boden kriechen die Weinstöcke förmlich, in Jahrzehnten entstehen unter den kargen Bedingungen knorrige bonsai-ähnliche Gestalten, die jeden Betrachter den Hut ziehen lassen.
An ihnen wachsen nur wenige Trauben, die typischen Rebsorten sind Carignan, Grenache Noir, Mourvèdre und Syrah sowie weiße Grenache und kleinbeeriger Muscat. Für den Collioure werden die Trauben klassisch auf der Maische vergoren und anschließend gerne im Holzfass ausgebaut. Trotz ihrer Dichte sind die Weine dank der perfekten Reife von Anfang an geschmeidig und sehr zugänglich. Im Barrique gewinnen sie noch deutlich an Komplexität Für Banyuls vergären die Trauben etwa die Hälfte ihres natürlichen Zuckergehalts. Dann wird die Gärung durch Kühlung und den Zusatz von reinem, aus Wein gewonnenem Alkohol gestoppt. Unter dem Namen ?Rimage? werden in den besten Jahrgängen die jungen Weine direkt auf Flaschen gezogen und reifen dort. Sie bewahren so ihre ganze Fruchtigkeit. Der klassische Banyuls kommt nun ins Holzfass und wird dort oxidativ ausgebaut, das heißt, ein gewisser Sauerstoffkontakt ist durchaus erlaubt. Zur Füllung kommt dann eine feinfühlig ausgetüftelte Assemblage der Weine mehrerer Jahrgänge, die teilweise 20 und mehr Jahre im Fass reifen durften.
Wir nüchternen Deutschen tun uns schwer mit solch opulenten Genüssen. Dabei sind diese Weine unglaublich verführerisch und einfach lecker, komplex, mit Aromen roter Beeren, einer feinen, eleganten Süße und einem spannenden Mix, der an feinen Kakao, Mokka und Süßholz erinnert. Ein Dessert auf Schokoladenbasis bricht erfahrungsgemäß auch dem besten Dessertwein das Genick. Ein guter Banyuls hält dagegen und setzt dem Genuss noch eins drauf! Zum Schluss ein Wort zu den Preisen. Sie mögen auf den ersten Blick schmerzhaft erscheinen. Aber bedenken Sie: ein qualitäts-bewusster deutscher Winzer (nur als Beispiel) erntet bei deutlich weniger Arbeitsaufwand (außer vielleicht an der Mosel) 4-5 Mal soviel. Und schließlich trinkt man solche Weine langsam, mit Bedacht und Respekt. Einen guten Banyuls können Sie im Übrigen problemlos ohne größeren Qualitätsverlust 1-2 Monate im Kühlschrank aufbewahren. Trinken sollten Sie ihn aber nicht zu kühl....
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