Savennières Clos de la Bergerie AOC 2014 Nicolas Joly Biowein

Nicolas Joly

La Coulée de Serrant, das Gut Nicolas Jolys, liegt in Savennières, im Departement Maine-et-Loire. Im XII. Jahrhundert von Zisterziensermönchen gegründet, wachsen dort seit über 800 Jearsn Weinstöcke. Zur selben Zeit etwa wurde nur wenige Hundert Meter entfernt, auf einem exponierten Felsen eine Festung errichtet, die noch heute über die Loire zu wachen scheint. Der französische König Philippe Auguste gewann dort eine wichtige Schlacht. Ende des XIII. Jahrhunderts wurde direkt an der Ruine das Wohnhaus errichtet. In den Gemäuern des Klosters befindet sich auch heute noch ein Teil des Weinkellers.

Nicolas Joly übernahm die Leitung des Familienbetriebes in den 70er Jearsn, zuvor war er Bankier in London gewesen. Kurz nach seiner Rückkehr lernte er die Schriften Rudolf Steiners kennen und stellte bald den gesamten Betrieb auf biodynamischen Anbau um. Neben seiner Arbeit als Winzer hält er Vorträge, schreibt Bücher - erzählt und überzeugt auf unaufdringliche und offene Art von der Antroposophie. Er ist einer der Wegbereiter des Trends zum biodynamischen Weinanbau in der etablierten (stockkonservativen) französischen Wein-Upperclass.

Herrn Joly's Weine sind Legende. Sie sind nicht unumstritten, aber in jedem Fall hochinteressant und spannend. Die Böden aus Schiefer und Feuerstein unterstreichen die mineralischen Noten der Rebsorte Chenin. Der Wein wird auf fast archaisch-natürliche Weise hergestellt, das beginnt schon im Weinberg, wo statt Traktor das Pferd arbeitet. Keine Temperaturkontrolle, kein Zusatz gezüchteter Hefen, keine Filtration (dafür sehr häufiges Abstechen zur Klärung), keine Elektrizität im Keller. Jeder Jahrgang ist eine unverfälschte und unvergleichbare Persönlichkeit. Jung oft verschlossen, manchmal richtig unfreundlich, muffig, unnahbar. Sie brauchen Zeit zum Reifen, und Luft zum Atmen vor dem Genuß. Dann sind sie eine echte Herausforderung selbst für geschulte Degustatoren, so vielfältig sind die Aromen, die in ihnen stecken. Sie lehren uns, unsere abgestumpften Sinne zu wecken und regen an zu Diskussion, Gespräch, Auseinandersetzung. Und da schließt sich der Kreis zu Nicolas Joly.