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Domain de Bastet, Rhonetal

Die Weine des Rhônetals gehören in Frankreich zu den arrivierten Klassikern. Sie kämpfen in Deutschland, nicht immer zu Recht, mit dem arg traditionellen Image. Auf Château Bastet treffen solche Vorurteile noch weniger zu, als auf andere Betriebe der Region. Bastet liegt im Hinterland des Rhônetals auf der den Cevennen zugewandten Seite. Die Landschaft ist hügelig, die Weinberge sind eingebettet in typisch mediterrane Garrigue. Auf den sanft terrassierten Parzellen wird seit dem 12. Jahrhundert Wein angebaut, mit einer Unterbrechung zur Blütezeit der Seidenraupenzucht in den nahen Cevennen.

Da mussten die Reben während einigen Jahrzehnten mehr Ertrag versprechenden Maulbeerbäumen weichen. Durch die veritablen Schlossgemäuer weht ein Wind, der offenen Geist und Aufgeschlossenheit transportiert. Veronique und Jean Charles Aubert haben sich mit Geist und Seele dem Anbau nach biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise verschrieben. Ihr stattlicher Betrieb ist seit vielen Jahren Demeter-zertifiziert. Sie wenden diese Methode jedoch nicht nur selbst konsequent an, sondern sie bieten darüber hinaus interessierten Jungwinzer die Möglichkeit, im Rahmen einer Zusatzausbildung die komplexen Zusammenhänge der biodynamie nicht nur zu erlernen, sondern auch praktisch erproben zu können. Einhundert Hektar umfasst der Betrieb, davon sind immerhin 57 ha mit Reben bestockt. Die Grenache stellt mit 37 ha den größten Anteil, gefolgt von Syrah (12 ha) und dem aus dem oberen Rhônetal stammenden, bei uns leider nicht sehr gefragten weißen Viognier.

Die Dominanz der Grenache spüren wir auch in den Weinen, auf ganz bezaubernd charmante Weise. Geschmeidig, fast sanft aber doch kraftvoll und wunderbar fruchtig präsentieren sich die Rotweine. Anders als in anderen mediterranen Regionen neigen sie nicht zu frühzeitiger Alterung, sonst oft ein Problem grenachebetonter Weine. Naturgemäß eher verspielt der alljährlich treffsicher gelungene und leider oft knappe Rosé, der ein wenig Cinsault seine Leichtfüßigkeit verdankt. Die Weine der Auberts strahlen eine große Finesse aus, sie beeindrucken (wie ihre geistreichen Winzer) nicht durch breite Schultern und dicke Muskeln, sondern durch subtile Eleganz.

 

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