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PRObioWEIN Blog - Das Biowein Magazin


Hier auf unserer Website entsteht der neue PRObioWEIN Blog - Das Biowein Magazin! Der Titel Magazin ist zwar etwas hoch gegriffen, aber gibt die Richtung vor. Informieren, unterhalten und inspirieren!

Ihr PRObioWEIN Team

 

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Wenn die Olivenbäume blühen

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Olivenbaum

Hätten Sie auf Anhieb gewusst, wie die Blüte eines Olivenbaues aussieht? Ich gebe zu, ich hätte es nicht gewusst. Wenn ich an Oliven denke, dann habe ich das Bild von grün bis violetten ovalen Früchten vor Augen, den Geschmack von intensiv-herbem, leicht bitteren Olivenöl im Mund und den Geruch nach frischem Gras in der Nase.

Obwohl mir theoretisch klar ist, dass Früchte nur aus befruchteten Blüten entstehen können, lag meine Aufmerksamkeit doch eindeutig auf dem Ergebnis der erfolgreichen Empfängnis. Bis letzte Woche. Vielleicht waren es die toskanische Urlaubsstimmung, oder die herrliche Sonne, die wir in Deutschland das letzte dreiviertel Jahr so selten gesehen haben oder beides zusammen, was meine Sinne auf diese kleinen, zarten Blüten gelenkt hat.

Ein Olivenbaum blüht nicht protzig wie ein Mandelbaum, nicht üppig wie ein Kirschbaum und nicht duftend wie ein Orangenbaum. Olivenblüten sind dezent und zurückhaltend. Ich würde sagen sie sind reduziert aber stilvoll. Nur vier winzige weiße Blätter bilden die Blüte, die nicht einzeln, sondern mit vielen anderen an einem Stil hängt. Ohne bemerkenswerten Geruch. Ist wahrscheinlich auch nicht notwendig, denn sie ist nicht auf die Hilfe von Insekten angewiesen, wenn es um den Nachwuchs geht. Flexibel sorgt sie unter Umständen auch selbst für die nächste Generation. Und das über einen enormen Zeitraum von bis zu mehreren hundert Jahren. Das nenne ich nachhaltig!

 

Petra Erhart
13-03-2018

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Von kleinen Trauben und großen Weinen – zu Besuch beim Bio-Weingut Erbaluna

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Erbaluna_Blog_Beitrag

Es ist ein Dienstag im Oktober. Ein ziemlich bedeckter Dienstag und deswegen entschließen wir uns anstelle im schönen piemonteser Valle Maira zu wandern, den ein oder anderen biologischen Winzer zu besuchen. Gleich vorweg: es wurde nur einer. Und zwar Erbaluna im Barolo Gebiet um das Städtchen La Morra.

Die Einfahrt zum Hof liegt gleich an der kleinen gewundenen Straße, die den Hügel hinauf zur Ortschaft führt. Als unser orangefarbener VW-Bus die Einfahrt passiert, stehen wir schon im Weg. Es ist Erntezeit und ein Mann auf einem kleinen Traktor mit Anhänger liefert gerade Trauben. Nebbiolotrauben, um genau zu sein. Diese Erkenntnis gewinne ich durch gezieltes nachfragen. Für mehr Hintergrundwissen ist jetzt aber keine Zeit, denn die Trauben werden so schnell wie möglich abgeladen und in eine Maschine verfrachtet, die Trauben und Stiele trennt. Der Saft läuft über einen Schlauch direkt in einen Edelstahltank den Rest spukt die Maschine wieder aus. Als alle Trauben verarbeitet sind, drückt uns Andrea, einer der beiden Chefs, zuerst einmal zwei Reben in die Hand. Quasi als kleines Präsent und Geschmacksmuster. Ich spekuliere natürlich auf eine Verkostung und hoffe inständig, dass die Weine mehr Aroma aufweisen als die kleinen, weiß belegten Träubchen. In unserem kaum vorhandenen Italienisch fragen wir, ob er uns noch mehr zum Wein erklärt. Macht er. Gerne sogar.

Und in einem Mix aus Italienisch und Englisch erfahren wir wie ein guter Barolo hergestellt wird. Er erklärt die Vorgänge in den Maischetanks, wann und wie in Eichenfässer umgefüllt und wann abgefüllt wird. Ich bekomme nicht jedes Detail mit, weil meine Augen fasziniert an den staubigen alten Flaschen am Ende des Gewölbekellers hängen. Ein bisschen wie in der Requisite eines Filmsets sieht es hier aus. Mir gefällt’s. Nach viel Theorie ist es an der Zeit für Praxis. Dazu braucht es auch keine Sprache, nur der Gaumen zählt und diese Kommunikation ist international. Andrea übergibt an seine Mitarbeiterin und verabschiedet sich, denn die nächste Ladung Nebbiolotrauben will schleunigst in die Maschine bugsiert werden.

Wir hingegen sitzen an einem langen, schweren Tisch auf dem gefühlt 20 Flaschen zur Verkostung bereit stehen. Barolo, Barbera, Dolcetto, Nebbiolo D’Alba, Grappa und ein Rotweinlikör. Mögen die Spiele beginnen. Zumindest die Spielchen, denn wir sind ja mit dem Auto unterwegs. Während wir uns durch die Köstlichkeiten trinken, erklärt sie uns, dass bereits der Vater der beiden Inhaber Andrea und Severino, jeweils im Geburtsjahr der Söhne Barolo zurückgelegt hatte. Und so wurde zu Andreas Hochzeit der Wein seines Geburtsjahrgangs geköpft. Die jüngste Generation ist auch schon mit einem stattlichen Barolovorrat bedacht. Eine schöne Vorstellung.

Der Wein schmeckt. Sehr sogar. Unglaublich welches Aroma der Saft aus diesen kleinen unscheinbaren Trauben entwickelt, wenn man es versteht damit umzugehen. Wir sind von der Freundlichkeit und Offenheit der Erbalunas so beeindruckt, dass wir nicht widerstehen können, ein paar Fläschchen mit nach Hause zu nehmen, obwohl wir den ja bei uns genauso bekommen. Egal, Souvenirs müssen sein!

 

Unsere Weine von Erbaluna finden Sie hier!

 

Interessante Verkostung-Geschichte von Erbaluna-Weinen in Weinetiketten-Archiv.de unter Lfd. Nr. 153/155

www.weinetiketten-archiv.de/archiv-aktuell/italien/piemont.html

 

Bei Erbalunas!

Erbaluna_alte_Flaschen_Zusatz_Blog Erbaluna_Andrea_erklaert_Zusatz_Blog Erbaluna_Blog_5 Weinprobe_Erbaluna

Petra Erhart
13-11-2017

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Von Naturburschen, Regenwürmern und dem unnachahmlichen Lebensgefühl beim Vespafahren

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Thomas_Hareter_Blog

Würde man Thomas Hareter im Supermarkt an der Kasse treffen, wäre Winzer sicherlich nicht der erste Berufs-Tipp. Frisur und Ziegenbärtchen à la Fernsehkoch Ralph Zacherl, ein lässiges T-Shirt und ein Skorpion Tattoo auf dem Unterarm. Sobald er jedoch anfängt mit leuchtenden Augen von Wein und Rebkulturen zu erzählen, ist klar: dieser Mann ist Winzer mit Leib und Seele.

Im Eingang des Hofes von Thomas und seiner Frau Claudia Hareter steht eine alte cremefarbene Vespa, Baujahr 1969. Ein Schmuckstück, ein Klassiker, ein Lebensgefühl auf zwei Rädern. Wie wir später erfahren, ist nicht mehr jedes Bauteil original. Die Technik zum Beispiel, wie der Motor, entspricht modernem Standard. Aber es sind genau die Teile original, die eine Vespa zur Vespa und damit zu etwas Unverwechselbarem machen. Eigentlich ein schönes Bild für die Arbeitsweise von Thomas Hareter. Im Weinberg und im Keller arbeitet er mit genau so viel moderner Technik, dass die Basis für die hohen Qualitätsstandards seiner Wein geschaffen ist. Den Reben und dem Wein lässt er jedoch so viel individuellen Spielraum, dass daraus ein Original entstehen kann. Wichtige Voraussetzungen, um histaminfreie Weine von Spitzenqualität zu produzieren. Denn damit möglichst wenig oder gar nichts von dem unerwünschten Eiweißstoff im Wein entsteht, benötigt man hochwertigste Trauben und absolut saubere Kellertechnik. Wie sehr Thomas mit der Natur verbunden ist, wird uns deutlich, als er erzählt, wie er die Trauben für die histaminfreien Weine auswählt: er kostet von jedem Rebstock und erkennt daran, welche Trauben für diese Weine geeignet sind. Unglaublich, oder? Aber es scheint zu funktionieren, denn die Weine der Hareters, die bis auf die beiden Cuvees „Naturbursche“ und „Naturschönheit“ die Namen der Rebsorte tragen, werden in regelmäßigen Abständen ausgezeichnet.

Eine besondere Beziehung hat Thomas zu Regenwürmern, denn jedes Etikett zieren stilisiert drei der Tierchen aus dem Stamm der Ringelwürmer. Thomas erklärt fasziniert, dass die nachtaktiven und äußerst fleißigen Bodenbewohner auf einem Hektar so viel nährstoffhaltigen „Mist“ produzieren wie zwei Kühe. Ein prominenter Platz auf den Weinetiketten ist also durchaus gerechtfertigt. Als Motiv für sein Tattoo hat er allerdings doch lieber sein Sternzeichen „Skorpion“ gewählt. Gute Wahl! Claudias Schlüsselbei ziert das hinduistische Mantra „Soham“, was so viel bedeutet wie „Er ist ich“ oder auch „Ich bin er“. Ein Mantra, das unter anderem die Atmung symbolisiert, denn eine Deutung besagt, dass jedes Lebewesen beim Einatmen den Laut „so“ und beim Ausatmen den Laut „ham“ von sich gibt. Passt irgendwie zur lebensbejahenden Philosophie der beiden: „Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“

Uneingeschränkt bejahen können wir nach illustrer Kostprobe die Weine von Thomas Hareter. Unser Favorit: Chardonnay ohne. Dieser Weißwein wird spontan vergoren und einige Zeit auf der Maische liegen gelassen, bevor er unfiltriert abgefüllt wird. Lecker und ganz besonders! Wir haben bei Thomas und Claudia in Weiden am Neusiedler See viel über Biowein, Regenwürmer, Trauben, Sensorik und das Lebensgefühl beim Vespa fahren gelernt. Nur zwei Fragen sind offen geblieben: Wie heißt der Naturbursche mit richtigem Namen? Und ist die Naturschönheit bereits vergeben? Vielleicht können wir das beim nächsten Besuch klären.


Thomas Hareters Weine bei PRObioWEIN

 

Petras Favorit

Petra

Auf der Maische vergorener Chardonnay ohne von Thomas Hareter, unfiltriert, ohne Zusätze und sulfitarm. Im Glas goldgelb mit orangenen Anklängen. In der Nase elegante und klare Aromen von Thymian, Quitte, Banane und Biskuit, etwas Kiesel. Am Gaumen wuchtig, salzig, wird immer mineralischer, zart, lange und feine Gerbstoffe, mit  fruchtsüßem Nachhall. Hat Potential für viele Jahre....

Hareter_Blog_Artikel

Petra Erhart
30-07-2017

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Pilgern auf Italienisch

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Pilgern ist seit Hape Kerkelings fußläufigem Selbsterfahrungstrip nach Santiago de Compostela ja durchaus salonfähig. Auch für Menschen diesseits des Rentenalters. Ich habe mich zum Einstieg in meine Wallfahrerkarriere für eine sohlenschonende Variante entschieden und mich einer kleinen Gruppe mit dem Ziel Assisi angeschlossen, deren zentrales Thema nicht das Gehen, sondern die Meditation war. Acht Tage Assisi, diesem malerischen Örtchen in Umbrien. Was konnte dabei schon schief gehen. Genau: nichts. Und es ging auch nichts schief. Im Gegenteil.

Zur Vorbereitung habe ich ein wenig über das Leben und Wirken des kleinen und der Überlieferung nach ziemlich schmächtigen Francesco Bernadone gelesen, der 1181 oder 1182 (so genau weiß man das offensichtlich nicht) in Assisi geboren wurde und mit nur 42 Jahren starb. So präpariert bin ich angetreten, meinen Horizont zu erweitern und meinen Geist zu erholen. Ich wähnte mich in Sachen innerer Einkehr angemessen vorgebildet, da ich bereits einige Tage in einem buddhistischen Kloster bei Schweigen und stundenlanger Sitzmeditation zugebracht hatte. Was ich eindeutig unterschätzt habe, war die äußere Einkehr. Jawohl, denn der seelischen Wohltat folgte stets der leibliche Ausgleich bei Cappuccino, üppigen Menüs und Wein. Essen und in diesem Falle auch Wein halten offensichtlich auch beim Wallfahren Leib und Seele zusammen. Vielleicht war es nicht ganz im Sinne des Heiligen Franz von Assisi, der für sich selbst entschied von der Hand in den Mund zu leben, unserer kleinen Gruppe hat diese Kombination sichtlich gut getan.

Fazit meiner ersten Pilgerreise: unbedingt wiederholen! Und bis es soweit ist, gönne ich mir ab und an ein Gläschen Roten der Cantina Di Filippo, deren Bio-Weingut in Sichtweite vor Assisi liegt. Vielleicht ist Franz mit seinen Brüdern hier sogar von Zeit zu Zeit vorbeigekommen und vielleicht, wer weiß das schon so genau, haben auch die Brüder zu einem Schluck guten Wein nicht nein gesagt.

 

 

Infos zum Weingut:

Azienda Agricola Filippo

Die Azienda Agricola di Filippo liegt in Umbrien nur wenige Kilometer von Assisi entfernt. Bei gutem Wetter können die Filippos die Kirche des heiligen Franziskus sehen. Ursprünglich stammt die Familie aus Neapel. Die Eltern von Roberto di Filippo sind jedoch 1974 nach Umbrien umgesiedelt.
Von der lokalen Tradition unbelastet, hat der Vater von Roberto di Filippo die rund 20 ha Weinberge mit einem bunten Mischsatz bepflanzt. Das bietet eine breite Palette ganz unterschiedlicher Weine vom typischen Sangiovese, Cannaiolo, Trebbiano oder Grechetto bis hin zu Merlot, Pinot und Barbera.
Umbriens Weine sind nicht annähernd so berühmt, wie die der Toskana. Aber nichts desto trotz , oder vielleicht gerade deswegen gelten viele dieser Weine noch als Geheimtipp. Vor allem dann, wenn sie von einem Künstler in Sachen Wein gepflegt werden. Roberto ist genau dann in seinem Element, wenn er die bei seinem Önologiestudium im renommierten Conegliano erlernte Theorie in die Praxis umsetzen kann.

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Kulinarische Tips zu diesem Artikel

Pizza_Rezept_Blog
Pizza mit Parmaschinken und Rucola

Zutaten für 4 Personen
ca. 400 g Mehl, 20 g Hefe, 2 El Olivenöl, 2 El Milch, 1/2 Teel. Salz, Prise Zucker, 150 g Tomatensauce, 2 Mozzarella, ca. 12 Scheiben Parmaschinken, 150 g Rucola

Zubereitung
Die Hefe zerbröckeln, in 2-3 Eßlöffel lauwarmen Wasser mit der Prise Zuckerauflösen. Das Mehl mit Salz mischen, auf ein Backbrett sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Das Hefegemisch in die Mulde geben, leicht mit Mehl
bestäuben und dann ca. 15 Minuten gehen lassen. Danach Olivenöl, Milch und lauwarmes Wasser zugeben und den Teig kneten, dabei geben Sie nach und nach soviel lauwarmes Wasser zu, dass ein weicher, glatter Teig entsteht. Der gutdurchgeknetete Teig muss noch einmal zugedeckt ca. 1 Stunde gehen – bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
Teig auf leicht bemehlter Unterlage kräftig durchkneten und in 4 Teile teilen. Pizzaformen leicht einölen und dünn ausgerollten Teig hineingeben. Tomatensauce dünn auf dem Teig verstreichen und mit kleingeschnittenem Mozzarella belegen. Bei höchst möglicher Temperatur (idal sind 300 Grad) die Pizza goldbraun backen und herausnehmen. Mit Parmaschinken belegen und den Rucola darüber geben. Etwas Olivenöl darüber träufeln und sofort servieren.

 

Petra Erhart
15-10-2017

 

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