Grauburgunder

Grauburgunder

 

Der Legende nach brachte Kaiser Karl IV (1316-1378) die Rebe im Jahre 1375 von Frankreich nach Ungarn. Dort hat, wie sooft in der Geschichte des Weines, der Klerus für den Erhalt der Rebsorte gesorgt. In diesem Fall sollen es die Zisterzienser-Mönche am Plattensee gewesen sein. Eine andere Theorie besagt, dass diese sie aus dem Burgund erhalten haben, wo der Ursprung des Ordens liegt. In der ungarischen Bezeichnung für den Grauburgunder ist diese Geschichte verankert, denn ‚Szürkebarát‘ bedeutet ‚Grauer Mönch‘. Überhaupt hat diese Rebsorte ausgesprochen viele Namen - über 150. Von Ungarn aus fand sie dann angeblich den Weg zurück in das Elsass und wurde hier als Tokay bezeichnet. Die erste zuverlässige Erwähnung der Sorte in Deutschland stammt aus Speyer in Baden-Württemberg um das Jahr 1711. Der Kaufmann Johann Ruland hatte sie seinerzeit aus aufgelassenen Weinbergen gerettet und verbreitet. Deshalb erhielt sie den heute noch in gebräuchlichen Namen Ruländer. Aber auch auf Namen wie Grauer Clevner, Kleiner Traminer, Rheingrauer oder Speyerer hört diese früh reifende Sorte, deren graubläuliche bis rötlichbraune Farbe ihr den Zusatz ‚grau‘ einbrachte.

Italienfans werden die Rebe unter Pinot Grigio kennen. Der Duft nach Äpfeln, Mandeln und Honig sind typisch für den extraktreichen Weißen mit dem hohen Lagerungspotential. Da die Beeren der Rebe sehr dicht hängen, ist die Voraussetzung für den gewünschten Botrytisbefall zur Erzeugung edelsüßer Weine optimal. Sie gedeiht besonders gut auf Lößterrassen, aber auch auf kalkhaltigen und steinigen Untergründen, nur lehmige Böden sind ungeeignet. Grauburgunder werden meist trocken, mittelkräftig und etwas säurebetont ausgebaut. Die Farbe der Weine variiert von blassgelb über goldgelb bis bernsteinfarben.



 

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