Dornfelder

Dornfelder

Treue Weiber, Reben und Romantik – so lautet der Slogan der Stadt Weinsberg. Gefühlswelt und Rechtschaffenheit der ortsansässigen Damen lassen wir unkommentiert. Die Geschichte der Rebsorte Dornfelder ist für uns allerdings hochinteressant. Auf Empfehlung des Weinbaufachmanns Imanuel Dornfeld wurde im Jahre 1868 in Weinsberg die Königliche Weinbauschule gegründet. August Herold züchtet dort 1955 durch die Kreuzung der Sorten Helfensteiner und Heroldrebe eine frühreifende, robuste und ertragreiche rote Rebsorte, die ursprünglich als Deckwein angebaut wurde. Er gibt ihr den Namen Dornfelder. Sortenschutz und Zulassung durch das deutsche Bundessortenamt erhielt sie 1979 / 1980. Die Trauben sind lockerbeerig und daher wenig fäulnisgefährdet. Die Rebe stellt moderate Ansprüche an den Boden, allerdings sollte der Standort nicht zu sandig oder steinig sein. Zudem eignet sie sich nicht für allzu frostgefährdete Lagen. Der Dornfelder ist die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung bei den Rotweinsorten. Gab es Mitte der siebziger Jahre gerade mal 100 Hektar Dornfelder-Weinberge, sind es heute über 8.200 ha, das entspricht ca. 8% der deutschen Rebfläche. Kleinere Bestände sind auch in der Schweiz bekannt. Dornfelder wird vornehmlich als trockener Rotwein, teilweise auch halbtrocken oder lieblich ausgebaut. Manche Winzer bauen die Sorte fruchtbetont aus und bringen sie jung auf den Markt, andere bauen den Dornfelder im großen oder kleinen Holzfass (Barrique) aus und betonen so die gerbstoffreiche Struktur des Weins. Typisch ist dann die tiefdunkle Farbe mit violetten Reflexen und eine kräftige, gehaltvolle und harmonische Struktur. Kräftige Dornfelder sind ideal für die kühlere Jahreszeit, insbesondere, wenn sie etwas abgelagert sind. Sie passen zu kräftigem Braten, Wild oder Käse.

 

Klassische Ansicht
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