Primitivo

Primitivo

Aufgrund der Nähe zu Italien und der Vorliebe der Deutschen für italienischen Wein, ist uns diese frühreifende Rotweinsorte, die gut auf weniger tiefen Böden gedeiht und etwas anfällig für Grauschimmelfäule ist, vor allem als Primitivo bekannt. Genetisch nicht ganz, aber nahezu identisch, ist der Primitivo mit der in Kalifornien weit verbreiteten Rebsorte Zinfandel und der kroatischen Tribidrag (auch Crljenak Kaštelanski) und daher als eine Rebsorte anzusehen. Nach ampelographischer Regel wird eine Sorte nach dem ältesten verwendeten Namen bezeichnet, weshalb die ursprünglich aus Kroatien stammende Rebe in der Rebsortenbibel „Wine Grapes“ als Tribidrag verzeichnet ist.

Das bekannteste italienische Anbaugebiet für Primitivo ist Manduria in der Region Apulien. Dort gibt es die früheste Erwähnung von Primitivo im Jahre 1799 durch den Priester und Amateurbotaniker Francesco Filippo Indellicati. Dieser entdeckte durch Zufall die seltene, sehr früh reifende Rebe in seinem Weinberg. Er prägte den Namen ‚Primativo‘ oder ‚Primaticcio‘ vom lateinischen ‚primativus‘ für ‚zuerst Reifende‘.

Die Zinfandel Traube soll einer Überlieferung nach um 1825 vom Rebschulenbetreiber George Gibbs aus Long Island in die USA importiert worden sein. Aus dieser Zeit stammt der Name Zinfandel. Es wird vermutet, dass bei den Sendungen aus Österreich die Bezeichnung des ‘Zierfandler’ irrtümlich einem Paket Crljenak Kaštelanski zugeordnet wurde. In den 1960ern begann in Amerika die Suche nach dem Ursprung der beliebten Rotweintraube. Austin Goheen fiel bei einer Italienreise der ‘Primitivo’ auf, den er zum Vergleich mit nach Kalifornien brachte. Doch erst in den Jahren 1999 bis 2001 gelang es Carole Meredith, Professorin für Önologie an der Universität in Davis, die die Identität auch auf DNS-Ebene zweifelsfrei festzustellen.

Die Weine zeichnen sich durch ein charakteristisch würziges, an Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer und dunkle Waldfrüchte erinnerndes Aroma aus.

Klassische Ansicht
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