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Von kleinen Trauben und großen Weinen – zu Besuch beim Bio-Weingut Erbaluna

Von kleinen Trauben und großen Weinen – zu Besuch beim Bio-Weingut Erbaluna

Erbaluna_Blog_Beitrag

Es ist ein Dienstag im Oktober. Ein ziemlich bedeckter Dienstag und deswegen entschließen wir uns anstelle im schönen piemonteser Valle Maira zu wandern, den ein oder anderen biologischen Winzer zu besuchen. Gleich vorweg: es wurde nur einer. Und zwar Erbaluna im Barolo Gebiet um das Städtchen La Morra.

Die Einfahrt zum Hof liegt gleich an der kleinen gewundenen Straße, die den Hügel hinauf zur Ortschaft führt. Als unser orangefarbener VW-Bus die Einfahrt passiert, stehen wir schon im Weg. Es ist Erntezeit und ein Mann auf einem kleinen Traktor mit Anhänger liefert gerade Trauben. Nebbiolotrauben, um genau zu sein. Diese Erkenntnis gewinne ich durch gezieltes nachfragen. Für mehr Hintergrundwissen ist jetzt aber keine Zeit, denn die Trauben werden so schnell wie möglich abgeladen und in eine Maschine verfrachtet, die Trauben und Stiele trennt. Der Saft läuft über einen Schlauch direkt in einen Edelstahltank den Rest spukt die Maschine wieder aus. Als alle Trauben verarbeitet sind, drückt uns Andrea, einer der beiden Chefs, zuerst einmal zwei Reben in die Hand. Quasi als kleines Präsent und Geschmacksmuster. Ich spekuliere natürlich auf eine Verkostung und hoffe inständig, dass die Weine mehr Aroma aufweisen als die kleinen, weiß belegten Träubchen. In unserem kaum vorhandenen Italienisch fragen wir, ob er uns noch mehr zum Wein erklärt. Macht er. Gerne sogar.

Und in einem Mix aus Italienisch und Englisch erfahren wir wie ein guter Barolo hergestellt wird. Er erklärt die Vorgänge in den Maischetanks, wann und wie in Eichenfässer umgefüllt und wann abgefüllt wird. Ich bekomme nicht jedes Detail mit, weil meine Augen fasziniert an den staubigen alten Flaschen am Ende des Gewölbekellers hängen. Ein bisschen wie in der Requisite eines Filmsets sieht es hier aus. Mir gefällt’s. Nach viel Theorie ist es an der Zeit für Praxis. Dazu braucht es auch keine Sprache, nur der Gaumen zählt und diese Kommunikation ist international. Andrea übergibt an seine Mitarbeiterin und verabschiedet sich, denn die nächste Ladung Nebbiolotrauben will schleunigst in die Maschine bugsiert werden.

Wir hingegen sitzen an einem langen, schweren Tisch auf dem gefühlt 20 Flaschen zur Verkostung bereit stehen. Barolo, Barbera, Dolcetto, Nebbiolo D’Alba, Grappa und ein Rotweinlikör. Mögen die Spiele beginnen. Zumindest die Spielchen, denn wir sind ja mit dem Auto unterwegs. Während wir uns durch die Köstlichkeiten trinken, erklärt sie uns, dass bereits der Vater der beiden Inhaber Andrea und Severino, jeweils im Geburtsjahr der Söhne Barolo zurückgelegt hatte. Und so wurde zu Andreas Hochzeit der Wein seines Geburtsjahrgangs geköpft. Die jüngste Generation ist auch schon mit einem stattlichen Barolovorrat bedacht. Eine schöne Vorstellung.

Der Wein schmeckt. Sehr sogar. Unglaublich welches Aroma der Saft aus diesen kleinen unscheinbaren Trauben entwickelt, wenn man es versteht damit umzugehen. Wir sind von der Freundlichkeit und Offenheit der Erbalunas so beeindruckt, dass wir nicht widerstehen können, ein paar Fläschchen mit nach Hause zu nehmen, obwohl wir den ja bei uns genauso bekommen. Egal, Souvenirs müssen sein!

 

Unsere Weine von Erbaluna finden Sie hier!

 

Interessante Verkostung-Geschichte von Erbaluna-Weinen in Weinetiketten-Archiv.de unter Lfd. Nr. 153/155

www.weinetiketten-archiv.de/archiv-aktuell/italien/piemont.html

 

Bei Erbalunas!

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Petra Erhart
13-11-2017

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