Lagrein

Lagrein ist eine autochthone rote Rebsorte, die aus Südtirol stammt und vor allem dort angebaut wird. Die Gesamtanbaufläche liegt weltweit wahrscheinlich unter 500 Hektar. Davon befinden sich rund 420 Hektar in Südtirol, vor allem in Lagen in der Nähe von Bozen. Außerdem bauen wenige Weingüter in Australien, Kalifornien und der Pfalz Lagrein auf kleinen Flächen an. Aus der Lagrein-Traube werden Rosé- und Rotweine gekeltert: Die Roséweine heißen Lagrein Kretzer oder Lagrein Rosato, die Rotweine Lagrein Dunkel oder Lagrein Scuro. Seit den 1990er Jahren gibt es hauptsächlich Lagrein Dunkel, was neuerdings dazu geführt hat, dass man nur noch Lagrein sagt. Lagrein ist eng mit den Rebsorten Teroldego und Marzemino sowie dem französischen Shiraz verwand. Erste schriftliche Aufzeichnungen über den Anbau finden sich um das Jahr 1525, vermutlich geht der Anbau jedoch länger zurück. Lagrein Weine sind säurehaltig und tanninreich, dunkel und körperreich dabei aber nicht schwer. Aromen von Pflaume und Erde sowie eine gewisse Mineralität sind typisch. Daher werden auch Rotweine aus der Rebsorte Lagrein gerne verschnitten. Sortenrein ausgebaut machen sich die Tannine bemerkbar, sie können deutlich adstringierend sein, was eine lange Reifezeit im Fass erforderlich macht. Das Ergebnis sind tiefrote  bis purpurrote Weine, die Aromen von Tabak, Leder und Pilzen aufweisen sowie Noten von Beerenfrüchten, und Sauerkirschen.