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Domaine du Petit Malherbes, Gard


Daniel Cauvin ist ein Glückspilz. Aber einer, der seinem Glück mit viel harter Arbeit gehörig nachgeholfen hat. Als Fluglehrer und Berater bei Airbus hat er sicher gutes Geld verdient. Und sich 1993 davon einen schönen 'Mas' am Rande der Camargue gekauft. Die Familie des berühmten Victor Hugo hat hier einst residiert. Präzise planend und die Konzepte professionell umsetzend, gelang es ihm von Anfang an, richtig gute Weine zu erzeugen.

Auf Massenertrag ausgelegte Sorten wurden gerodet und durch edlere Qualitätssorten ersetzt. Ursprünglich wurde integriert angebaut, seit 1999 konsequent biologisch. Die Camargue ist altes Rhôneschwemmland, in Jahrmillionen entstanden. Die Böden, übersät vom charakteristischen Kiesel sind trotz des steinigen Erscheinungsbildes relativ fruchtbar. Das ausgleichende Mittelmeer in unmittelbarer Nähe und 300 Sonnentage im Jahr sorgen für frühe, in normalen Jahren perfekte Traubenreife, bevor im September die ersten Herbstunwetter den zukünftigen Wein mit ergiebigen Regenfällen zu verwässern drohen.

Die Camargue ist kein Terroir für superkonzentrierte, mächtige Weine. Charme, Trinkvergnügen und Eleganz charakterisieren den Weinstil. Der Rotwein aus Cabernet und Merlot reift etwa ein Jahr in Barriques aus Allier-Eiche, in denen zuvor der Weißwein (aus Chardonnay und Sauvignon Blanc) während etwa 3 Monaten zuerst vergoren und dann ausgebaut wurde. Batonnage, regelmäßiges Aufrühren der im Fass belassenen Feinhefen, sorgt für Volumen und zusätzliche Komplexität.

Neben Wein sind Pferde das zweite Standbein des Betriebs. Hier werden edle Andalusier und bodenständige weiße Camarguepferde gehalten und auch gezüchtet. Neben den üblichen Aktivitäten eines Reiterhofs betreibt Frau Cauvin eine psychotherapeutische Praxis und setzt Pferde bei der Therapie autistischer Kinder (die bei Bedarf auch auf dem Hof wohnen können) ein, und das mit erstaunlichem und anrührendem Erfolg. Nächstes Projekt ist ein großzügiges Gästehaus, das die Strukturen von Petit Malherbe auch dem Reisenden zugänglich macht. Pferde- und weininteressierte Besucher sind aber auch heute schon willkommen.

 

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